Die Betreuende Grundschule an der Grundschule Sauerland wurde Ende der 1990er Jahre eingerichtet und ist in Trägerschaft des Amtes für Soziale Arbeit der Landeshauptstadt Wiesbaden, Abteilung Betreuende Grundschulen (Schulsozialarbeit an Grundschulen). Die Betreuende Grundschule ist ein Modell, bei dem kommunale Jugendhilfe und Schule mit einem gemeinsamen Konzept die Betreuung von Grundschülerinnen und Grundschülern durchführen. Dies findet in der Schule und in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit Lehrerinnen und Lehrern und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern statt.
ANGEBOTE
Schulsozialarbeitsleistungen und Betreuungsangebote mit verbindlicher Anmeldung:
- Montag bis Freitag von 7.30 bis 15:00 Uhr (Dreiviertelplatz)
- Montag bis Freitag von 7:30 bis 17.00 Uhr (Ganztagsplatz)
- Angebotsbereiche
- Mittagstisch
- Hausaufgabenbetreuung
- Gruppenangebote
- Kompetenz-Entwicklungs-Programm
- Einzelfallarbeit
- AG`s
- Ferienprogramme
- Klassenbetreuung
- Elternberatung
- Stadtteilarbeit
Die Betreuende Grundschule an Grundschule Sauerland verfügt über 68 Ganztagsplätze und 12 Dreiviertelplätze. Die monatlichen Kosten für den Dreiviertelplatz betragen derzeit 160,-€, für den Ganztagsplatz 185,-€ (ab 01.04.24) jeweils zuzüglich der Kosten für den Mittagstisch von derzeit 85,-€. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es möglich, auf Antrag einen Zuschuss zur Gebühr und zum Verpflegungsgeld zu erhalten. Die Betreuende Grundschule ist ganzjährig, bis auf eine dreiwöchige Schließungszeit in den Sommerferien, geöffnet.
ANGEBOTSBEREICHE
Die Angebotsstruktur gliedert sich in einen ersten Angebotsbereich vor Beginn des Unterrichts und in einen zweiten Angebotsbereich nach dem Unterricht.
- Erster Angebotsbereich: von 7:30 bis 8:45 Uhr
- Zweiter Angebotsbereich: von 11:45 bis 14:00 Uhr
- Nachmittagsangebote: von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr
MITTAGSTISCH
Der Mittagstisch findet in einem eigens dafür eingerichteten Essensraum im Erdgeschoss in der Zeit von 12:00-14:00 Uhr statt und im Bedarfsfall in der Aula. Die Kinder sind einer festen Gruppe zugeteilt und besuchen in der Regel nach dem Unterricht zeitlich die nächstmögliche Essensgruppe.
HAUSAUFGABENBETREUUNG
Nachmittags in der Zeit von 14:00 bis 15:00 Uhr finden die Hausaufgabengruppen statt, die von den Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern und von Lehrerinnen und Lehrern betreut werden. Ziel ist die selbständige und regelmäßige Erledigung der Hausaufgaben. Jedes Kind hat einen festen Arbeitsplatz und wird in einer ruhigen Arbeitsatmosphäre unterstützt. Anschließend können die Kinder in den Gruppenräumen oder auf dem Schulhof spielen und selbstbestimmt an festen Gruppenangeboten und AG`s oder auch dem Kompetenz-Entwicklungs-Programm teilnehmen.
GRUPPENANGEBOTE
In der Zeit von 15:00 bis 16:00 Uhr finden Gruppenangebote und/oder Freispiel statt. Ziel ist es, die soziale Integration und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern sowie bedarfsorientierte Erlebnisräume zu schaffen (z.B. Kreativangebote, Fußballgruppe, Mädchengruppe usw.).
FREISPIEL
Durch den strukturierten Tagesablauf in Schule und BGS ist es wichtig, dass die Kinder auch einmal Zeit haben, sich in Eigenverantwortung zu betätigen und zu beschäftigen. Daher eröffnen wir Kindern Bewegungsräume und Betätigungsfelder, wann immer sich eine zeitliche Gelegenheit hierzu bietet. Dies in der Regel vor und nach dem Essen, nach den Hausaufgaben und in der Zeit von 16:00-17:00 Uhr.
FERIENPROGRAMM
In den Schulferien werden Ferienprogramme angeboten. Das können themenbezogene Aktionen vor Ort oder abwechslungsreiche Tagesausflüge in die nähere Umgebung sein
ELTERNBERATUNG
Bei Auffälligkeiten im Sozialverhalten, Erziehungsschwierigkeiten und Schulproblemen bieten die Schulsozialarbeiter*Innen den Eltern fachliche Hilfe und Beratungsgespräche an.
STADTTEILARBEIT
Die Betreuende Grundschule beteiligt sich an Aktivitäten im Stadtteil, z. B. bei Schulfesten, kooperiert mit dem KBS, unterstützt Stadtteilfeste, Picknick der Nationen, Adventsmarkt und andere Projekte. Dadurch werden die Kontakte und die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Institutionen im Stadtteil gefördert.
SCHULSOZIALARBEIT AN DER GRUNDSCHULE
An der BGS sind derzeit 5 Schulsoziarbeiter*innen eingesetzt, die neben der Sicherstellung der Betreuungsleistung für Ihre Kinder auch weitergehende Zielsetzungen umsetzen. Diese Leistungen werden ausschließlich von Fachpersonal erbracht. So sind die Leistungen aufeinander aufbauend und ergänzend und werden im Rahmen von Klassenbetreuungen allen Kindern der Schule zugänglich.
Diese Leistungen sind im Folgenden beschrieben:
- Klassenbetreuung
- Kompetenz-Entwicklungs-Programm
- Einzelfallunterstützung und -Hilfe
KLASSENBETREUUNG
Die Klassenbetreuung wird in enger Zusammenarbeit von den Schulsozialarbeitern*innen und den Lehrern*innen gestaltet und durchgeführt.
Gemeinsam wird entsprechend des Entwicklungsstandes der Klasse auf dem Weg zu einer Klassengemeinschaft festgestellt, wo jedes einzelne Kind steht und welche Hilfestellungen und Unterstützung es noch braucht- oder welche Impulse die Klassengemeinschaft benötigt um zusammenzuwachsen. Hierzu wird in der Regel ein passendes Spiel als Methode verwendet.
Themen der Klassenbetreuung sind- um einige Beispiel zu nennen: Stärkung des Selbstbewusstseins, Freundschaft, Vertrauensbildung, Konzentration, Regelverständnis, Körperwahrnehmung.
Je nach Situation können aber auch der Umgang mit Smartphone, Tablet und Co, die Unterbindung von Mobbing, Gewalt- oder Suchtprävention sowie das Erlernen demokratischer Prozesse zur Förderung der Klassengemeinschaft erforderlich sein und werden bei Bedarf dann, wie viele andere Situationen aus dem Leben eines Grundschulkindes, mit der Klasse in geeigneter Weise thematisiert und bearbeitet.
Hierdurch wird sichergestellt, dass ein Kind gut in der Schule ankommen kann, die Grundschulzeit sozialpädagogisch begleitet wird und somit der weitere Werdegang des Kindes bis zum Wechsel zur weiterführenden Schule die Möglichkeit von Hilfestellung beinhaltet. Die Entwicklung eines guten Zusammenhaltes in der Klassengemeinschaft in der jedes einzelne Kind einen wichtigen Teil beiträgt und Zuspruch und Förderung erhält, ist hier die Zielsetzung.
Gemeinsam decken wir alle Jahrgänge der Schule mit Klassenbetreuung ab, um eine Vernetzung dieser Leistung mit dem Kompetenz-Entwicklungs-Programm (KEP) herstellen zu können. Jede(r) Schulsozialarbeiter*in betreut „mitwachsend“ einen Jahrgang und fungiert dadurch als feste(r) Ansprechpartner*in für Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen.
KOMPETENZ-ENTWICKLUNGS-PROGRAMM (KEP)
Für einige Schülerinnen und Schüler mit entsprechenden Bedarfen wird das „Kompetenz-Entwicklungs-Programm“ angeboten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden von den Schulsozialarbeiter*innen in enger Abstimmung mit den Klassenlehrer*innen und ihren Eltern im Laufe des Schuljahres angesprochen und in das Programm aufgenommen. Ein Ziel ist die Förderung und Verbesserung der sozialen und personalen Kompetenzen, erprobt und erlebt im geschützten Rahmen einer Kleingruppe (6-8 Kinder). Die Teilnahme ist in der Regel ab der zweiten Klasse bis zum Ende der Grundschulzeit möglich.
Zielgruppe
Das Kompetenz-Entwicklungs-Programm (KEP) richtet sich in der Regel an Schüler*innen der 2. bis 4. Klassen, die in ihren personalen und sozialen Schlüsselqualifikationen teilweise schlechter als befriedigend eingeschätzt werden und von daher in diesen Bereichen Förderbedarf aufweisen.
Ziele
- Die sozialen Kompetenzen einzelner Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern
- Festigung und Verbesserung der personalen und sozialen Kompetenzen
- Die schulischen Leistungen – in enger Kooperation mit der Schule und unter Einbeziehung der individuellen Förderplanung – zu verbessern
- Einen Beitrag zu leisten, um die Übergangsvoraussetzungen für die weitere Schullaufbahn zu verbessern
- Den Schulerfolg eines Schülers zu sichern / zu unterstützen
Feststellung der Schlüsselqualifikationen
- Die Schulsozialarbeiter*innen bewerten zusammen mit der jeweiligen Klassenleitung zunächst den Status der Sozialen Kompetenzen mittels des Schülerprofilbogens und dem auf die jeweilige Altersstufe angepassten Erläuterungsbogen
- Die Schüler*innen, die in ihren sozialen und personalen Kompetenzen mit Schulnoten schlechter als befriedigend eingeschätzt werden, bilden die Zielgruppe für die anschließenden gezielten Qualifizierungsangebote in Form der KEP-AGs der BGS
- Am Ende eines Schuljahres wird die Schülerin / der Schüler erneut gemeinsam mit Hilfe des Schülerprofilbogens bewertet und entschieden, ob das Kind ein weiteres Schuljahr am KEP teilnehmen sollte
- Das Einverständnis der Eltern ist die Voraussetzung für die Teilnahme eines Schülers am KEP
EINZELFALLARBEIT
Einzelfallarbeit dient dazu, Kinder und deren Familien in Not – und Konfliktlagen zu unterstützen und zu beraten sowie konkrete Maßnahmen abzusprechen bzw. zu initiieren. Diese Hilfe wird eingesetzt, wenn in den vorgelagerten sozialarbeiterischen und schulischen Maßnahmen kein sichtbarer Effekt erreicht wurde und sich Verhaltensauffälligkeiten wiederholen bzw. ausweiten. Im weiteren Verlauf der Einzelfallarbeit wird der Schüler bzw. die Schülerin in drei mögliche Fallstufen eingeteilt, die sich nach dem Schweregrad des Falls richtet. So wird je nach individueller Bedarfslage klar definierte Angebote und Maßnahmen unternommen. Zum Beispiel wird ein „Einzelfallbogen“ angelegt und/oder mit Schulleitung, Schulsozialarbeit, Bezirkssozialarbeit und der Klassenleitung eine Fallbesprechung durchgeführt. In diesem Prozess werden selbstverständlich auch die Eltern des Kindes in Form von Elterngesprächen und Hilfeplänen mit einbezogen.
Ziel ist, mit allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren einen Austausch herzustellen und somit bestmögliche Unterstützung bei der Persönlichkeitsentwicklung, der schulischen Entwicklung, aber auch beim Schutz vor einer Kindeswohlgefährdung zu leisten. Die Einzelfallarbeit versucht ein niedrigschwelliges Angebot darzustellen, welches seitens der Kinder und ihrer Eltern weniger mit negativen Gefühlen belastet ist, als es Angebote der Bezirkssozialarbeit in manchen Fällen sind. Dies gilt insbesondere für die Fallstufe 1, da ab der zweiten Fallstufe die Bezirkssozialarbeit informiert werden muss. Ziele der Einzelfallarbeit sind Hilfe bei der persönlichen- und der schulischen Entwicklung. Dabei wird versucht, das Sozialverhalten zu stärken bzw. ein stabiles Sozialgefüge aufzubauen. Weiter soll elterliches Erziehungsverhalten positiv beeinflusst werden und eine rechtzeitige Vermittlung an spezifische Fachdienste gewährleistet werden.
ZIELSETZUNG
Die Betreuende Grundschule ergänzt den aktuellen Betreuungs- und Unterstützungsbedarf der Grundschule, sie wirkt Benachteiligungen von Kindern und ihren Familien entgegen und trägt dazu bei, dass Eltern Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser vereinbaren können.
WEITERFÜHRENDE INFOS UNTER:
https://www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/gesellschaft/kinder/content/betreuende-grundschulen.php
KONTAKT:
Amt für Soziale Arbeit
Betreuende Grundschule an der Grundschule Sauerland
Föhrerstraße 78
65199 Wiesbaden
Tel.: 0611 31-4572 (Büro 1: Frau Sinouh, Frau Fray-Hoffmann, Herr Schollmaier) oder
0611 31-4574 (Büro 2: Herr Bola, Frau Pfeiffer)
Telefonzeiten Büros: 8.00 Uhr bis 11.30 Uhr
BGS Gruppenraum: Tel: 0611 31-4576
Telefonzeiten Gruppenraum: Frühdienst 7.30 Uhr – 8.45 Uhr
Mittag 11.45 Uhr – 14.00 Uhr
Nachmittag 15.00 Uhr – 16.00 Uhr
E-Mail: Betreuende-Grundschule-an-der-GS-Sauerland@wiesbaden.de
Internet: www.wiesbaden.de
Das Team der Schulsozialarbeiter*innen:
Robert Bola
Florian Schollmaier
Julia Pfeiffer
Manal Sinouh
Stephanie Fray-Hoffmann
Freizeitbetreuer*innen:
Manyola Özcan
Niklas Gregor